Freitag, 2. März 2018

AfD fordert deutsch als Amtssprache... was für ein Skandal...

von Thomas Heck...

Am heutigen Freitag will die AfD im Bundestag vorschlagen, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz zu verankern. Die deutsche Sprache sei durch die Einflüsse anderer Sprachen und durch die Zuwanderung bedroht, erklärt die AfD-Fraktion ihren Gesetzesentwurf. Was in jeden anderen Land als eine absolute Normalität wäre, stösst beim Deutschen Bundestag auf erheblichen Widerstand. So werfen die anderen Parteien der AfD Ausgrenzung vor.


Der Gesetzentwurf der AfD sieht vor, Deutsch als Landessprache im Grundgesetz festzuschreiben. Künftig solle staatliches Handeln darauf verpflichtet werden, die deutsche Sprache zum Hauptkommunikationsmedium aller Menschen in Deutschland zu machen. Das Sprechen einer gemeinsamen Sprache habe eine gesellschaftsbildende Funktion und fördere den Zusammenhalt der Gesellschaft, so die AfD-Fraktion. Bislang erfolgt die Festlegung, dass die Amtssprache deutsch ist, im §23 VerwVerfG (Verwaltungsverfahrensgesetz).

Während die AfD bei der Antragsbegründung darauf hinweist, es ginge nicht darum, Fremdsprachen zu verbieten und an die anderen Fraktionen appelliert, jetzt nicht gleich wieder mit Hass und Rassismus zu kommen, geschieht genau das bei den anderen Fraktionen.

Die CDU ist gegen den AfD-Antrag, wirft der Partei unter dem Gejohle der Abgeordneten "Deutschetümelei" und den Fakt vor, dass auf der Internet-Präsenz der AfD deren Wahlprogramm auf Russisch hinterlegt ist.

Die SPD fasst kurz zusammen, dass die "Schwadroneure mal wieder einen Stuss zusammengefrickelt haben".

Die FDP stemmt sich gegen den Antrag der FDP. Nur weil die Franzosen Französisch in der Verfassung verankert haben, müsse Deutschland nicht nachziehen. Sie kann die "Angst vor Veränderungen" nicht verstehen, "wir haben Mut zu Veränderung, das braucht unser Land."

Die Abgeordnete der Linksfaschisten, selbst mit spanischen Wurzel, beginnt ihre Rede mit spanisch. "Der AfD geh es um die Deutungshoheit. Nichts anderes will sie mit dem Gesetzesentwurf erreichen. Sie sagen Volk, sie meinen völkisch und wollen ausgrenzen" und wirft der AfD "Sprache als Mittel der Ausgrenzung" vor.

"Braucht's das" fragen die Grünen. Deutsch sei doch anerkannte Wissenschaftssprache, deutsche Musik boome, werde nicht von englischer Musik verdrängt. Sie wollen uns ihre Kleinkariertheit überstülpen", so die Grünen weiter. "Setzen Sie sich doch lieber für richtige Sprachangebote für Migranten ein, wenn ihnen Deutsch so wichtig ist."

"In der Arbeitswelt ist die Mehrsprachigkeit nicht mehr wegzudenken", erklärt die CSU. Sie hält den Gesetzesentwurf schlichtweg für realitätsfern.

Und nochmal die SPD. Sie verweist auf die Schweiz. Hier werden vier Amtssprachen gesprochen. Der Abgeordnete sagt, dass Vielsprachigkeit die Kultur bereichere und setzt seine Rede auf plattdeutsch fort.

Der Antrag wird am Ende mit den Gegenstimmen aller Parteien bis auf die AfD abgelehnt.

Ich fahre anschließend zu einem Termin mit der U-Bahn in Berlin. Der Fahrkartenautomat informiert mich auf deutsch, englisch, französisch und türkisch. Auf den Monitoren in der U-Bahn erscheint eine Werbung für ein Kindernottelefon... in verschiedenen Sprachen. 1. auf arabisch 2. auf türkisch 3. auf russisch... die deutsche Sprache wurde vergessen.

In der Sonnenallee versuche ich zu identifizieren, was für Geschäfte dort ihre Dienstleistungen anbieten. Selten gelingt es mir auf Anhieb. Die Amtssprache hier scheint arabisch zu sein.










Eine Berliner Tafel informiert in arabischer Sprache und ich verstehe langsam den Hintergrund des AfD-Antrags.


3 Kommentare:

  1. ich verstehe den Antrag der AfD ebenfalls sehr gut - wir träumen alle in den Tag hinein und tun so, als ob Deutschland noch Deutschland wäre. Welch ein fataler Irrtum.

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  2. Man schaue sich auch den Unsinn mit der „Leichten Sprache“ an. Alle Wahlprogramme (SPD und Co. in Leichter Sprache). Nur eine Partei macht diesen Unsinn nicht mit: AfD

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  3. Nein nein, wir müssen das endlich lernen, zu verstehen: offensichtlich möchte die Mehrheit des deutschen Volkes und demzufolge auch die Politiker entfremdet werden. Das fängt an mit der politischen Korrektheit, die der Anfang vom Ende ist, denn wer mir vorschreibt, was ich zu sagen bzw. zu denken habe, schränkt mich automatisch ein und geht da weiter, wo Politiker sich öffentlich von der Sprache des Volkes distanzieren, für das sie arbeiten. Allein schon diese Möglichkeit der Distanzierung ist aberwitzig und so drängt sich mir die Einsicht auf: sie WOLLEN untergehen, sie sind aus irgendeinem Grunde, der mir unverständlich ist, nicht mehr daran interessiert, sich mit ihrem Volk, das sie vertreten, und demzufolge auch mit der Sprache dieses Volkes, zu identifizieren. Das es möglich ist, eine in anderen Ländern grundsätzliche Selbstverständlichkeit abzulehnen, zeigt ja für einen Menschen mit gesundem Menschenverstand schon auf: ah da stimmt was nicht. Da ist nix mehr - wir warten nur noch auf die innere oder vielleicht auch äussere Eroberung durch andere Kulturen, die keine Probleme mit ihrer Identifizierung haben. Da möchte ich die Mutmaßung anstellen: die findet schon statt.

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